KALTENTAL-BLUES

21.November 2022

 

Und wieder schwebt ein Trauer-Blues über Kaltental*, der sich still über dieses Pflege-Heim am Waldesrand legt und mit seinem stetigen Rhythmus den Geist von John Lee Hooker *beschwört.

Dieser Geist erzählt vom „Pflegekampf“ dieses Hauses, um jeden seiner Mitarbeiter, um jeden ihrer „Pflege-Söldner*“, die gebunden an externe „Knebel-Arbeits-Zeit-Verträge“ keinen Arbeitswechsel vollziehen können, ohne unter den Restriktionen einer oft monatelangen Arbeitssperre leiden zu müssen.

Und gerade jener Blues trägt diesen traurigen Stimmungs-Akkord eines syrischen Mitarbeiters, der dem Krieg entkommt, die deutsche Sprache sich erkämpft und fest entschlossen dem „Deutschen-Pflege-Alltag“ entgegentritt. Bombenexplosionen braucht er in Kaltental nicht mehr zu fürchten, obwohl sie ihn in seinen Träumen noch verfolgen.

Mit freudigem Herz versprüht er Energie, wie man sie im „Pflege-Alltag“ nur noch selten sieht! Wahrscheinlich wog sich sein Vertrauen in einer scheinbar sicheren „Deutschen Arbeitswelt“, die sich medial ständig über einen Fachkräftemangel im Handwerk und im Pflegeberuf beklagt!

Ein leichter Hang zur Hoffnung auf Arbeitsplatz-Sicherheit ist daraus ableitbar, von ihm selbst genauso wie von diesem Heim am Waldesrand.

Doch Hoffnung seinerseits gibt es nicht!

Er muss gehen, heißt es dort, sofort, keine Zeit zu atmen, zu denken, recht zu handeln. Kein Recht zum vollenden seines fest eingeplanten, monatlichen Pflege-Dienstes am Menschen!

Resultat: Organisations-Chaos auf den ohnehin schon schwer zu besetzenden Stationen und Verlust, einer eben vertraut gewordenen wichtigen Bezugsperson, von hilfsbedürftigen Heimbewohnern!

Grund: Sein Pass ist abgelaufen, seine Arbeitserlaubnis nicht mehr gültig.

Lässt sich die sogenannte Bi-Polarität als Störung einordnen, fragte sich Frau Brotbeck? War dieses Hoffen und Bangen, zwischen „Du darfst arbeiten, aber doch nicht“, „Wir brauchen Euch, aber nicht wirklich“, “Seid willkommen, aber geht bald wieder”, die Basis krankhafter Zerrissenheit?

Als Sicherheitsbeauftragte der EU-Schutzkommission in Sachen „Psychohygiene“ plädiert Frau Brotbeck in ihrem Protokoll auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz *(KI) im Rahmen bürokratischer Verfahrensweisen, auf dass Erinnerungen, Unterstützungen und Hilfs-Programme allen Mitbürger*innen, schneller, gerechter und ohne Ressentiments, zuteil werden können.

Über „Bi-Polare-Belastungen“ und „Behördliche Überforderungen“ unterhielt Sie sich nochmals mit ihrer psychiatrisch geschulten Freundin,

Frau Dr. Siegrun Freud.

Aus dem Hintergrund lauschten sie, John Lee Hooker. . . . I´m in the Mood !  

*Kaltental; Südlicher Stadtteil Stuttgarts.

*John Lee Hooker; + 21. Juni 2001 Los Altos, US-amerikanischer Bluessänger, Liedermacher und Gitarrist. Vertreter des Delta Blues.

*Söldner; im erweiterten Sinn => Gegen Bezahlung Angeworbener, zeitlich und vertraglich befristet Dienender. In der Pflege, auf Baustellen.

*Bi-Polare-Störung; Stimmungsstörung,…extreme zweipolig entgegengesetzte Schwankungen.

 

Pflege, Blues, Kaltental.




















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JUTTAS KNIE.

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Der “Andere” Churchill!