“EIGENTORE”!

Ein unscheinbarer „Maulwurfs-Hügel“ eröffnete die Heimniederlage des Heidenheimer FC an diesem vierundzwanzigsten Spieltag und zwar dahin gehend, dass ein harmloser Rückpass eines Heidenheimer Abwehrspielers, an eben besagtem „Hügel“ derartig hüpfte, dass der stramme Versuch eines Befreiungsschlages seitens des Torhüters direkt im „Hohlen“ mündete und der Ball ins eigene Tor trudelte. Eins zu zwei ging das Spiel gegen die Frankfurter Eintracht verloren, doch gab es keinerlei Gründe für die Zukunft „Schwarz zu sehen“, denn dieses eine Tor der Heidenheimer durch Marvin Pieringer erinnerte unverkennbar an die Spielkunst Maradonnas. Nach Diagonalpass von Dinkci ließ dieser „Pieringer“ die gesamte Frankfurter Abwehrreihe wie ein Matador* ins Leere laufen und vollendete seinen „Golpe mortal“ sprich Todesstoß im rechten unteren Tor-Eck! Frau Brotbeck war begeistert.

Eigentore waren hoch sensible Themen. Konnten sie doch Spielverläufe drehen, Überlegenheiten umkehren, Akteure blamieren und tiefe Einsichten in die eigene „Un-Fähigkeit“ darlegen. In ihrer Kategorie waren sie prädestiniert für Mehrdeutigkeiten.

Wenn ein Mensch Blendwerk betreibt, dann nur deshalb, weil er sich minderwertig fühlt und nicht genug Kraft in sich spürt, um sich in etwas Nützlichem mit anderen zu messen“, diese Aussage Alfred Adlers* konnte man als Eigentor im Bereich der „Individualpsychologie“ deuten, welches das „Komplexe Spiel“ der betreffenden Person auf politischer, sozialer und zivilisatorischer Ebene äußerst schadhaft abbildet.

Und wiederum ist die tiefe Minderwertigkeit einer Person die Voraussetzung zur Zerstörung allen Seins, um sich im orgastischen, privaten Glück eine scheinbar große „ÜBERLEGENHEIT“ zu sichern.

Dabei sollte jedem klar werden, dass sich dieser „Komplex zur Überlegenheit“ heutzutage auf fast „natürliche“ Weise, mehr oder weniger „TRAMPEL-HAFT“ über mediale Stellschrauben seinen Weg bahnt, sich durch Kriegshandlungen in „GRÖSSE“ wähnt, oder über religiöse Dogmen die „Frauenwelt“ klein zu halten versucht!

Im Prinzip „Eigentore gegen die Freiheit“ auf der Grundlage menschlich gefühlter Minderwertigkeit, dachte Frau Brotbeck.

Adlers* erweitertes Statement zu diesen individuellen „Eigentoren“ war: „Die beste Art, Verbrechen zu verhindern, wäre alle davon zu überzeugen, dass Verbrechen (der schädliche Hang zur Überlegenheit) nichts weiter als ein Ausdruck von Feigheit sind“ *!

 

Der Applaus brandete auf. Frau Brotbeck wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sie hatte die Ehre gehabt, mit einer kleinen schwäbisch-kärntnerischen Delegation, Gauthiers Dance Company mit „Elements“ im Theaterhaus Stuttgart zu bewundern.

In dem danach erworbenen Programmheft las sie auf der ersten Seite: „Unsere Unterschiedlichkeiten sind unsere größte Stärke“. Frau Brotbeck war erstaunt.

Gute Leistungen entstanden demnach aus der „Union der Staaten“, nicht aus nationalstaatlicher Rückbesinnung.

Das Eigentor wurde tänzerisch umgangen! Grandios.

*Matador: Höchste Stufe in der Berufsgruppe der Toreros, der Stierkämpfer. Nur er setzt den Todesstoß mit dem Degen an. (Wikipedia)

*Alfred Adler: (*7.02.1870 +28.05.1937) Österreichischer Arzt und Psychotherapeut. Begründer der Individualpsychologie.

*Unterstrichene Sätze => Zitate Alfred Adlers, Quelle: YouTube.

 

  

 

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TANGO NEGRO.

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